Es können auch Strukturdaten aus "projektfremden" Dateien (Fremdformat) in ein bestehendes Projekt eingelesen werden. Diese Dateien müssen nicht im *.str-Format vorliegen. Über Struktur importieren ...
.str, .txt, .csv, .arc, .shp lassen sich verschiedene Formate einlesen. Im Beispiel wurde die Strukturdatendatei „s3_Daten2.str“ ausgewählt (Verzeichnis: .../Tutorial_bsp_files/Tutorial_2D_bsp_files/...).
Beim Abspeichern des Projekts (eventuell unter einem neuen Namen), werden die "alten" und "neuen" Struktur-Daten gemeinsam in die bestehende Strukturdatendatei geschrieben.
Die neuen eingeblendeten Strukturen sind: Tiefenangaben der ModellUNTErkanten, eine MARKierung des Bachlaufs und der linienbezogene Leakagewert des Bachlaufs (LERA). Während die Attribute MARK und LERA direkt, wie im Kapitel "Direkte Zuweisung" beschrieben, zugewiesen werden können, muss das Attribut UNTE (Modellunterkante) im vorliegenden Beispiel elementweise interpoliert werden.
Die Eingaben zu den einzelnen Interpolationsverfahren sind im Kapitel "Berechnung – Interpolation" ausführlich beschrieben.
Unter Attribute Zuweisen
Durch Interpolation... erscheint folgendes Menü:
Interpolation von Elementdaten
Bei Wahl der Quellen: "Aus Strukturen" Eintrag hinzufügen () öffnet sich ein weiteres Auswahlmenü, in dem alle vorhandenen Strukturdaten aufgelistet werden. Gewählt wird "UNTE". Als Ergebnisdatenart wird ebenfalls "UNTE" ausgewählt.
Anmerkung: Die Zieldatenart kann dabei von der Kennung der zur Interpolation ausgewählten Strukturdaten abweichen!
Als Interpolationsverfahren wird die Flächen-Interpolation gewählt. Nach Drücken des OK-Buttons werden die Daten interpoliert und nach erfolgreicher Berechnung erscheint folgendes Kontrollfenster:
Protokollfenster der Interpolation
Als nächstes erfolgt die Interpolation der Eichpotentiale. Diese ist besonders sorgfältig durchzuführen, da die Eichpotentiale eine der wichtigsten Datenarten für die Kalibrierung des Grundwassermodells sind. In der Regel liegen an den Grundwassermessstellen im Untersuchungsgebiet zum Kalibrierungszeitpunkt Messwerte vor, die in einer Datei abgelegt sind. Zusätzlich sind Informationen über die Wasserstände des Hauptvorfluters (POTE) und des Nebengewässers (VORF) bekannt. Aus diesen drei Datenarten wird durch Interpolation ein Kalibrierzustand ermittelt, der dann nach einer ersten Darstellung manuell überarbeitet werden muss.
Ein Beispiel für eine notwendige Überarbeitung sind interpolierte Grundwassergleichen, die eine Infiltration ins Grundwasser zeigen, wo keine ist. Dieses Bild entsteht, wenn die Sohlhöhe kleiner Nebengewässer als Vorfluthöhe angesetzt wird, diese jedoch gar kein Wasser führen. Hier müssen dann die Vorfluthöhen an den Knoten für die Interpolation gelöscht werden.
Zur Berücksichtigung der Attribute VORF und POTE (sie wurden im Kapitel "Direkte Zuweisung" bereits zugewiesen) werden sie über Attribute Kopieren
Attributweise... von "VORF" bzw. "POTE" auf "EICH" übertragen, um als "vorhandene Daten" in die Interpolation einzugehen.
Unter Attribute Zuweisen
Durch Interpolation... steht das Menü zur Interpolation von Knotendaten zur Verfügung. Dort wird bei Quellen: "aus ASCII-Datei" Eintrag hinzufügen die Datei „s3_gwmesspkte_neu.txt“ ausgewählt. Sie steht im Verzeichnis: .../Tutorial_bsp_files/Tutorial_2D_bsp_files/....
Zusätzlich wird der Menüpunkt "Vorhandene Daten berücksichtigen" aktiviert. Dadurch werden die unter der als Ergebnisdaten ausgewählten Datenart (hier EICH) bereits vorhandenen Daten bei den Interpolationspunkten berücksichtigt. Ergebnisdaten sind hier die EICHpotentiale.
Interpolation von Knotendaten
Randbedingungen für die Interpolation:
Durch Aktivieren des Kontrollkästchens Daten mit kleinerem Abstand filtern können Interpolationspunkte mit sehr nahe beieinander liegenden oder identischen Koordinaten bei der Interpolation herausgefiltert werden. Dafür wird der Abstand aller Interpolationspunkte zueinander auf den im Textfeld eingegebenen Mindestabstand überprüft. Haben zwei Interpolationspunkte einen kleineren Abstand zueinander, wird der Interpolationspunkt, der als zweites auftritt, nicht verwendet. Dabei werden erst die vorhandenen Daten, dann die Strukturdaten in der Reihenfolge der Liste und anschließend die Daten aus den ASCII-Dateien überprüft.
Durch Auswahl des Kontrollkästchens Nur bei lassen sich Knotendaten genau in dem Bereich interpolieren, in dem die ausgewählte Datenart zugewiesen ist.
Achtung: Bei der Abstandswichtung muss im Interpolationsprotokoll darauf geachtet werden, ob alle FE-Knoten einen Wert erhalten haben. Wenn nicht, muss der "Suchradius" vergrößert werden.
Es können jederzeit über Datei Importieren
Datei überlagern
*.txt die Messwerte und die Lage der Messstellen angezeigt werden. Über folgendes Eingabefenster werden die Daten ausgewählt.
Zunächst muss auf den „Vorschau“ Button geklickt werden. Im unteren Bereich des Dialoges werden anschließend die Spalten ausgewählt. Außerdem kann ein Marker (Typ, Höhe und Farbe) ausgewählt werden.
Import einer Text-Datei
Nach erfolgreicher Interpolation lassen sich die EICHpotentiale über Ansicht Attribute darstellen
Isolinien/Flächenplots/Werte... in folgender Form darstellen (Isolinien im Intervall 12.50 bis 20.0 und dem Abstand 0.5 m):
Interpolierte Eichpotentiale, Isolinien im Abstand 0.5 m
Im Oberlauf des Baches ist die vorher beschriebene, aber nicht wirklich vorhandene Grundwasserinfiltration des Baches erkennbar, die durch einen "Grundwasserberg" sichtbar wird. Für die Kalibrierung werden die Daten folgendermaßen aufbereitet:
Zunächst wird das Attribut VORF auf eine Hilfsdatenart (z.B. KKKK, wenn schon belegt, dann vorher löschen!) kopiert. An 17 Knoten des Bach-Oberlaufs werden die VORFlutpotentiale gelöscht (Attribute Löschen…).
Außerdem werden die EICHpotentiale vollständig gelöscht. Anschließend werden die VORFluthöhen und die RandPOTEntiale erneut auf das Attribut EICH kopiert.
Die oben beschriebene Interpolation der EICHpotentiale wird nun noch einmal durchgeführt.
Interpolierte Eichpotentiale unter Berücksichtigung der Vorflutverhältnisse
Danach werden die auf einem Hilfsattribut (z.B. KKKK) abgelegten vollständigen VORFlutpotentiale wieder zugewiesen (Attribute Kopieren
Attributweise…).
Durch die geringe Datendichte im Bereich der Entnahmebrunnen spiegelt sich deren Grundwasserabsenkung nicht im Verlauf der Isolinien wider.
Des Weiteren muss noch die Geländehöhe zugewiesen werden. Geländehöhen liegen meist als ASCII-Datensätze vor, die erst in die Strukturdatendatei eingelesen werden müssen.
Die Datei „s3_gela.zip“ (link s.oben) enthält die Datei gela.txt. Da diese Datei nicht im Strukturdatenformat vorliegt, müssen diese Daten zunächst als Struktur importiert werden (Struktur Importieren).
Anschließend können die Daten ebenfalls über Attribute Zuweisen
Durch Interpolation…, Quellen: aus Strukturen zugewiesen werden.
Weiter geht’s mit der Manuellen Attributzuweisung