Neubildungsberechnung nach Schroeder und Wyrwich

Neubildungsberechnung nach Schroeder und Wyrwich

Das Verfahren nach Schroeder und Wyrwich basiert auf der umgestellten Wasserhaushaltsgleichung:

 

Grundwasser-Neubildung = Niederschlag - Gesamtverdunstung - Direktabfluss.

 

  • Grundwasser-Neubildung: Sie wird aus allen eingegebenen Daten in SPRING berechnet und auf das Attribut FLAE (Spalte 16 "*") in der Einheit m³/m²/a zugewiesen. Voraussetzung ist die Zeiteinheit „Jahr“ in der Modelldatei.

 

  • Niederschlag: Niederschlagsmenge, die in der Einheit m/Jahr für alle Elemente bzw. m³/m²/ZE elementweise (Spalte 16: „*“) eingegeben wird (Attribut NIED ).

 

  • Gesamtverdunstung: Die mittlere Gesamtverdunstungshöhe wird in Abhängigkeit vom Bodentyp und der Flächennutzungsklasse nach folgender Tabelle berücksichtigt (Werte in mm/Jahr, N steht für Niederschlag):

 

Flächennutzung

 

 

 

Bodentyp

Acker, Grünland

Laubwald

Mischwald

Nadelwald

Bebaute Fläche

Wasserflächen

Terrestrische Sandböden

380

480

540

600

0.2*N

1.0*N

Terrestrische Lehmböden

440

540

600

660

0.2*N

1.0*N

Semiterrestrische Böden

550

650

700

750

0.2*N

1.0*N

 

 

  • Direktabfluss: Das noch verfügbare Wasser aus der Differenz zwischen Niederschlag und Verdunstung wird zusätzlich um den Direktabfluss reduziert. Dazu wird neben den Parametern Bodentyp und Flächennutzung auf Acker und Grünland die Reliefenergie bzw. das Gefälle benötigt. Als maßgebendes Gefälle im betroffenen Finiten Element wird das maximale Gefälle zwischen den Knoten (ggf. auch über die Diagonale) des Elements angesetzt, was das Programm automatisch aus der Geländehöhe an den einzelnen Knoten berechnet.

 

 

Der Direktabfluss ergibt sich in Abhängigkeit der Flächennutzung bei Acker und Grünland zu:

 

 

Bodentyp

Reliefenergie [m/km²]

Gefälle [%]

Direktabfluss [%]

Terrestrische Sandböden

0 - 20

0 - 2

0

21 - 90

2 -9

0 - 100

> 90

> 9

100

Terrestrische Lehmböden

0 - 60

0 - 6

0 - 100

> 60

> 6

100

Semiterrestrische Böden

Ohne Bedeutung

Ohne Bedeutung

50

 

 

Bei den übrigen Flächennutzungen ist der Direktabfluss unabhängig vom Bodentyp und dem Gefälle:

 

Flächennutzung

Direktabfluss [%]

Laub-, Misch-, Nadelwald

0

Bebauung

90*

Wasserflächen

0

*: Abweichend von Schroeder und Wyrwich wird der Anteil des Direktabflusses auf bebauten Flächen mit 90% statt 100% angesetzt.

 

Eingangsdaten