Für einen gesättigten Aquifer mit konstanter Dichte und stationärer Strömung lässt sich der gesamte Massenfluss j für den Stofftransport als Summe der einzelnen Massenflüsse aus Advektion (jadv), Diffusion (jdiff) und Dispersion (jdisp) wie folgt mathematisch formulieren:
Da der Transport des Inhaltsstoffs nur im durchflusswirksamen Porenraum (n) des Grundwasserleiters stattfindet, muss dieser bei einer volumenbezogenen Betrachtung zusätzlich eingeführt werden:
mit:
jv = volumenbezogener gesamt Massenfluss [(m kg)/(s kg)]
n = durchflusswirksamer Porenraum [-]
j = gesamt Massenfluss [(m kg)/(s kg)]
Durch Einsetzen der einzelnen Komponenten, erhält man die Gleichung:
Der Anteil der molekularen Diffusion und die hydromechanische Dispersion können zur hydrodynamischen Dispersion zusammengefasst werden:
Mit der Einheitsmatrix I:
Es resultiert die Gleichung für den stationären Massenfluss:
Die Massenbilanz ermöglicht die Betrachtung der Konzentrationsänderung über die Zeit (instationärer Stofftransport), bezogen auf die in ein Kontrollvolumen ein- bzw. ausfließenden Stoffmengen unter Berücksichtigung von Quellen und Senken (σ), d.h. Stellen, an denen dem System Stoff zugeführt bzw. entnommen wird:
Der Term σ steht für alle Stoffein- und –austräge und kann folgendermaßen aufgeschlüsselt werden:
mit:
qc* = volumenbezogene Zugabe oder Entnahme von Wasser mit der Konzentration c*
Ri = Anteile aller nichtkonservativen Stofftransportprozesse wie Adsorption, chemische oder biologische Abbaureaktionen
Unter Anwendung der Produktregel für den Advektionsterm:
der Kontinuitätsbedingung
und der Zusammenfassung
ergibt sich die instationäre Stofftransportgleichung für ideale Tracer bei konstanter Dichte des Aquifers zu:
Beispiel:
q entspricht z.B. dem Attribut Knotenentnahme/-zugabe KNOT oder einer Reaktionsmenge, Einheit [m³/ZE] und c* entspricht dem dazu korrespondierenden Attribut KONZ.
Sind gesättigt/ungesättigte Verhältnisse im Aquifer vorhanden, muss die Sättigung Sr in der Stofftransportgleichung berücksichtigt werden:
Die Einheit dieser Gleichung ergibt sich, abhängig von der Einheit der Konzentrationsrandbedingung, zu [kg Stoff / (kg Lösung *s)] oder [kg Stoff / (m³ Lösung *s)].
Behandlung nicht-konservativer Prozesse