Definition von Attributkennungen
Zur vollständigen Definition des Grundwasser-Modells werden den Knoten und Elementen des FE-Netzes Attribute mit einer „vierbuchstabigen“ Kennung zugewiesen. Die dahinter stehenden Datenarten sind im Kapitel "Datenstruktur des Grundwasser-Modells - Beschreibung der Datenarten" einzeln beschrieben.
Um diese Attribute zu verwalten, muss während der Modellerstellung klar sein, ob eine Datenart knoten- oder elementbezogen ist, und ob spezielle Eigenschaften zu berücksichtigen sind (z.B. Polygonzugdaten oder Daten, die bei 3D-Modellen in den tieferen Schichten keinen Sinn machen u.ä.). Die inhaltliche Bedeutung der Datenart ist zu diesem Zeitpunkt unwichtig.
Daher wird die Initialisierung der Datenkennungen (im Gegensatz zur Modellprüfung) nicht fest im Programm vorgenommen, sondern über die Datei xsusi.kenn geregelt.
Die Datei findet sich unter:
"C:\Users\Public\Documents\SPRING\Konfig". Dieser Pfad kann je nach Betriebssystem oder Festplattenpartitionierung variieren.
Neben der generellen Klassifizierung des Bezugs zu Knoten oder Elementen gibt es die Unterscheidung zwischen:
einfach belegten Daten: Jeder Knoten bzw. jedes Element kann nur einen Wert pro Schicht für diese Datenart erhalten (Beispiel: Ein Knoten einer Schicht kann nur ein Festpotential (Attribut POTE) haben und ein Element kann pro Schicht nur einen k-Wert (Attribut KWER) haben.). Sollte einem Knoten oder Element eine solche Datenart aus irgendeinem Grund doppelt zugewiesen werden, wird abgefragt, ob der vorhandene Wert (KEINE überschreiben) oder der neu eingegebene Wert (ALLE überschreiben) gespeichert werden soll.
Gruppendaten: Jeder Knoten bzw. jedes Element kann mehrere Werte pro Schicht für diese Datenart erhalten (Beispiel: Ein Knoten kann zu mehreren Bilanzbereichen -BILA- gehören).
Polygonzugdaten (bei Knotendaten): Der Datenwert ist für einen Polygonzug aus Knoten definiert, d.h. die Reihenfolge der Knotennummern spielt bei der Datenart eine entscheidende Rolle (Beispiele: LERA, MXKI, MXKE, ...).
2D oder 3D-Daten: Es gibt Datenarten, für die es nicht sinnvoll ist, eine Zuweisung in tiefere Schichten zu erlauben. Diese sind als 2D-Daten zu initialisieren, so dass eine Zuweisung auf Schichtnummern > 1 erst gar nicht möglich ist. (Beispiele: GELA, MAEC, UNTE, UNDU, ...).
In der Datei xsusi.kenn werden die Kennungen wie folgt initialisiert:
Zunächst wird in der Datei die Zeile beginnend mit ".KENNUNGEN." gesucht. Danach werden bis zum Dateiende bzw. Auffinden einer Zeile beginnend mit ".ENDE." pro Zeile die folgenden Daten gelesen:
Spalte 1 - 4 |
KENN |
Vierbuchstabige Kennung der Datenart |
Spalte 6 |
k, e, 1, 2 |
k = Knotenbezug e = Elementbezug 1 = 1D-Klüfte 2 = 2D-Klüfte |
Spalte 7 |
leer, g, s |
leer = einfach belegte Daten g = Gruppendaten s = Polygonzugdaten (nur in Verbindung mit k) |
Spalte 8 |
2, 3 |
2 = 2D-Daten 3 = 3D-Daten |
Ab Spalte 10 |
Beliebiger Text als Info für die Kennung |
Auszug einer xsusi.kenn als Beispiel für den Attribut-Teil:
.KENNUNGEN.
1KON k 3 Konzentrationen R.B. 1. Art
ABRI k 3 Abrisshoehen
AKON k 3 Anfangskonzentrationen
ASAT e 3 Anfangssaettigung
BERG k 2 Bergsenkungen
FLAE e 2 Flaechenversickerungen (GW-Neubildung)
GLEI ks3 Gleiche Potentiale
KNOT k 3 Knotenein-/-ausfluesse (Entnahmen negativ)
KONT ks2 Kontrolllinien
UNTE e 2 Unterkante des Grundwasserleiters
VORF k 3 Vorflutpotentiale
VERS e 2 Versiegelungsgrad fuer Neubildungsberechnung
1DBR 1 Oeffnungsweite (1D-Kluefte)
1DMA 1 Maechtigkeit (1D-Kluefte)
2DBR 2 Oeffnungsweite (2D-Kluefte)
.ENDE.
Unbekannte oder benutzerdefinierte Kennungen
Der Anwender kann in der Strukturdatei auch beliebige Kennungen angeben. Beim Öffnen des Projekts mit SPRING erscheint in diesem Fall das folgende Eingabefenster:
Hier kann der Anwender dann definieren, ob es sich um eine knoten- oder elementbezogene Datenart vom Datentyp "Einfach", "Gruppe" oder "Linie" handeln soll. Wenn diese neue Datenart dauerhaft Bestand haben soll, muss sie in der (benutzerspezifischen) Datei xsusi.kenn entsprechend eingetragen werden.
Voreinstellung der Darstellungsparameter der Attribute
Mit Hilfe der Datei xsusi.kenn lässt sich die Voreinstellung der Darstellungsparameter der Attribute (Ansicht Attribute darstellen
Isolinien/Flächenplots/Werte…) modifizieren. Die Voreinstellungen zur Darstellung von Attributen sind bis auf einige Ausnahmen wie folgt definiert:
bei einfach belegten Knotendaten (z.B. Geländehöhe oder Eichpotentiale) 10 Isolinien in äquidistantem Abstand
bei einfach belegten Elementdaten (z.B. Flächenversickerung (FLAE) oder Durchlässigkeiten (KWER)) ein Flächenplot mit 10 Farbintervallen (äquidistant)
bei Gruppendatenarten (z.B. Bilanzbereiche (BILA)) ein Kreisplot mit 10 äquidistant eingeteilten Farbintervallen
bei Polygonzugdaten (z.B. Leakagekoeffizient (LERA) oder maximale Infiltration an Knoten (MXKI)) eine Darstellung der Polygone mit maximal 10 Farben (äquidistant)
Ausnahmen für eine andere Voreinstellung sind z.B. bei Potentialen (POTE) oder Quellen/Senken (KNOT) vorhanden. Da diese Datenarten zwar einfach belegte Daten sind, aber in der Regel nur lokal an einzelnen Knoten definiert werden, ist die Voreinstellung eine Kreisdarstellung in der mitgelieferten xsusi.kenn Datei.
In der Datei xsusi.kenn wird die Voreinstellung der Darstellungsparameter der Attribute wie folgt initialisiert:
Nach der Definition der Attributkennungen wird in der Datei die Zeile beginnend mit ".DARSTELLUNG." gesucht. Danach werden bis zum Dateiende bzw. Auffinden einer Zeile beginnend mit ".ENDE." die Darstellungsparameter in folgender Form gelesen:
Zeile 1:
Spalte 1: * : steht für das Initialisierungszeichen einer neuen Kennung
Spalten 2 – 5: KENN: steht für die vierbuchstabige Kennung der Datenart
Spalte 7: Schichtnummer
Zeile 2:
Spalte 1:
k für Kreisdarstellung
f für Flächendarstellung
i für Isoliniendarstellung
Danach folgt frei formatiert die Nummer der Farbpalette (bei Flächen- oder Kreisdarstellung) bzw. die Farbnummer für den Isolinienplot.
Danach (unformatiert) kann bei einer Kreisdarstellung die Höhe des Kreismarkers (für den größten gefundenen Wert) definiert werden mit rmax <= 6.0. Sollen alle Kreise gleich groß sein, so muss
rmax = 6.0 als max. Radius gewählt werden.
Zeile 3:
Die Spalten sind ohne Formatierung. Zuerst steht ein Parameter für die Wahl der Einteilung:
0: äquidistante Teilung
1: von/bis/Anzahl
2: von/bis/Anzahl (logarithmisch)
3: von/bis/Abstand
4: Einzelwerte
Bei den Einteilungsarten 0, 1, und 2 folgt danach die Anzahl der Intervalle und bei Einteilungsart 4 die Anzahl der Einzelwerte.
Im Fall der Einteilungsarten 1 bis 4 folgt dann:
Zeile 4:
Bei Einteilungsart 1 und 2: frei formatiert 3 Werte: von, bis, Anzahl
Bei Einteilungsart 3: frei formatiert 3 Werte von, bis, Abstand
Bei Einteilungsart 4 mit k oder i: frei formatiert Anzahl der Werte für die Isoliniendarstellung bzw. für die Intervallgrenzen bei der Kreisdarstellung.
bei 'k' Intervallgrenzen
Bei Einteilungsart 4 mit f: frei formatiert Angabe der Intervalle (jeweils Angabe eines minimalen und maximalen Wertes für die Intervallgrenze)
Auszug einer xsusi.kenn als Beispiel für die voreingestellte Darstellung:
.DARSTELLUNG.
*1KON 1
k 0 12.0 /* 10 aeq. Farbgrenzen fuer Kreise in 0-er Palette */
0 10
*AKON 1 /* 10 aeq. Isolinien in Stift 5 */
i 5
0 10
*EBIL 1 /* gleichgrosse verschiedenfarbige Kreise in 0-er Palette */
k 0 6.0
0 30
*EEEE 1 /* 10 aeq. Intervalle fuer Farbflaechen in 0-er Palette */
f 0
0 10
*GELA 1 /* 1.0 m Isolinien in Stift 5 */
i 5
3
10.0 100.0 1.0
*KWER 1 /* logarithm. eingeteilte Farbflaechen in 0-er Palette */
f 0
2 10
1.e-10 1.0 30
...
.ENDE.