Zu dieser Gruppe gehören alle Zu- und Abflüsse, Versickerungen, vorgeschriebenen Potentiale / Konzentrationen, Brunnenentnahmen und Ähnliches (s. Abb.).
Mögliche Randbedingungen
Mindestens erforderliche Randbedingungen in einem Strömungsmodell:
Für mindestens einen Knoten muss entweder ein Potential oder eine Menge vorgegeben werden. Dabei kann der Knoten einen Wert für das Potential (Datenart POTE) besitzen oder es ist eine Leakagerandbedingung (VORF und LERA oder LEKN oder LEEL in angrenzendem Element) definiert.
Für die Knoten des Modellrandes bestehen folgende Möglichkeiten:

Für den Randknoten ist die Datenart POTE (Potential) vorgegeben:
Damit wird für diesen Knoten eine Randbedingung 1. Art vorgeschrieben. (Die Datenarten KNOT (Quellen/Senken) oder RAND (Randzufluss) können dann für diesen Knoten nicht mehr vorgegeben werden; Zuflüsse aus der Datenart FLAE (Flächenversickerung) in Horizontal- oder 3D-Modellen in angrenzenden Elementen sind allerdings möglich!) Zuflüsse bzw. Abflussmengen über diesen Randabschnitt errechnen sich dann automatisch aus der Massenbilanz.

Für den Randknoten ist die Datenart POTE nicht vorgegeben:
Durch die Vorgabe der Datenart KNOT oder RAND können Zu- bzw. Abflussmengen über den Rand eingegeben werden (Randbedingung 2. Art). Bei 3D-Modellen sind auch die Neubildungsraten/Flächenversickerungen (FLAE) Randbedingungen 2. Art, d.h. sie definieren einen Zufluss über den oberen Modellrand.
Werden für einen Randknoten keine Zu- oder Abflussmengen über KNOT bzw. RAND (bzw. FLAE bei 3D-Modellen in einem an den Knoten angrenzenden Element) eingegeben, so sind die Randzuflüsse zum Gebiet an diesem Randabschnitt gleich Null gesetzt (undurchlässiger Gebietsrand).
Unabhängig davon, ob die Datenart POTE für Randknoten eingegeben wurde, kann der Zufluss von oben bei einem Horizontalmodell über die Datenarten FLAE eingegeben werden.
Wenn für einige Randknoten eines Gebietes keine der Datenarten POTE oder RAND oder KNOT (oder FLAE bei 3D-Modellen) in der Modelldatei angegeben wird, sind die Randbedingungen für diesen Randabschnitt 2. Art also ein undurchlässiger Rand (z.B. durch Spundwände oder Rand senkrecht zu Potentiallinien)
Mindestens erforderliche Randbedingungen in einem Transportmodell
Für jeden Knoten bestehen die folgenden Möglichkeiten:

Die Konzentration im Knoten wird über die Datenart 1KON auf einen festen Wert gesetzt (Randbedingung 1. Art).

An den Knoten, in denen eine Zuflussmenge aus RAND oder KNOT oder FLAE (in angrenzenden Elementen) oder aus der Reaktionsmenge für ein vorgeschriebenes Potential oder aus Leakagerandbedingungen (LEKN oder LERA oder LEEL und VORF) vorliegt, muss eine Einströmkonzentration KONZ (Zuflusskonzentration) vorgegeben werden. Wird für einen potentiellen Einströmknoten keine Einströmkonzentration über KONZ in den Modelldateien definiert, so wird diese automatisch gleich Null angenommen.

An den Knoten des Modellrandes, über die ein Ausstrom aus dem Gebiet stattfindet, werden automatisch natürliche Randbedingungen festgesetzt, d.h. der dispersive Fluss über den Rand wird als Null angenommen.