Für die Berechnung des direkten Problems müssen während der inversen Modellierung Steuerparameter definiert werden. Dabei sind einige Einschränkungen zu beachten:
Generell kann ein gekoppeltes Strömungs- und Transportmodell berechnet werden. Dispersivitäten und andere nur für den Transport notwendigen Modelldaten können zurzeit noch nicht optimiert und gemessene Konzentrationen nicht als Beobachtungsdaten aufgenommen werden. Daher ist die Transportberechnung bei einer inversen Modellierung derzeit nicht vorgesehen. Eine Ausnahme bildet die Optimierung von Strömungsparametern für ein dichteabhängiges Modell. In diesem Fall muss das Transportproblem mit berechnet werden.
Generell ist es bei einer instationären Berechnung möglich, zur Reduzierung des benötigten Speicherplatzes die berechneten Potentiale nur für bestimmte Zeitschritte oder Ganglinien einzelner Knoten abzuspeichern. Bei der inversen Modellierung werden jedoch die Potentiale für jeden Zeitschritt der instationären Rechnung benötigt. Daher müssen bei einem instationären inversen Modellierungslauf die Potentiale für alle Zeitschritte zwischengespeichert werden.
Ein “Warmstart“, d.h. die Fortsetzung einer instationären Rechnung mit der null-Datei ist bei einem inversen Modellierunglauf nicht möglich. Damit ist auch das Abspeichern der Daten der instationären Rechnung für ein Fortsetzen der Iteration (out66-Datei) nicht sinnvoll.
Bei einem instationären dreidimensionalen oder vertikalen Strömungsmodell, das gesättigt/ungesättigt berechnet werden soll, können innerhalb eines Zeitschrittes die relativen K-Werte iterativ berechnet werden. Dies ist bei einer inversen Modellierung nicht möglich. Bei derartigen Problemstellungen muss mit einem Update der relativen K-Werte von einem Zeitschritt zum nächsten gearbeitet werden (d.h. nur mit einer Iteration pro Zeitschritt und ohne Dämpfung der Iteration: Dämpfungsfaktor = 1.0).
Als weitere Einschränkung gegenüber einer normalen Strömungsberechnung kann bei der inversen Modellierung nicht mit maximalen In-/Exfiltrationsmengen (MXKI, MXKE, MXEI, MXEE) gearbeitet werden. Um Leakagemengen trotzdem in einer bestimmten Größenordnung zu halten, können LKNO-Beobachtungsdaten verwendet werden.