Sollen Modellparameter über die inverse Modellierung abgeschätzt werden, sind generell folgende Vorgehensweisen zu empfehlen:

Zunächst sollte mit einer relativ groben Zonierung der Daten begonnen werden, d.h., nur wenige globale Parametergrößen werden optimiert. Die Auswertung der inversen Modellierungsläufe mit einer groben Zonierung liefert in der Regel guten Aufschluss darüber, ob die generelle Zonierung sinnvoll ist. Ist dies der Fall, können detaillierte Einteilungen vorgenommen werden.

Ist die “grobe“ inverse Modellierung abgeschlossen, können in Teilbereichen einzelne Parameter genauer bestimmt werden. Dabei ist es sinnvoll, die Bereiche mit ausreichend genauen Ergebnissen aus der inversen Optimierung herauszunehmen. Die optimierten Modelldaten werden in der Modelldatei vorgeschrieben und aus der Parameterdatei entfernt. Dadurch wird die Anzahl der zu optimierenden Parameter reduziert und der Rechenaufwand für einen inversen Lauf begrenzt.

Oft gibt es Bereiche des Modells, in denen nur wenige Beobachtungsdaten vorliegen. Dann ist es in der Regel schwierig, mit Hilfe der inversen Modellierung sinnvolle Parameter zu finden. Selbst wenn im übrigen Modellgebiet gute Ergebnisse erzielt wurden, gibt es in diesen kritischen Bereichen oft “Ausreißer“ bei den optimierten Parametern. Im Wesentlichen gibt es zwei Möglichkeiten, die Parameter in solchen wenig aufgeschlossenen Bereichen in den Griff zu bekommen:

Beim Übergang von einer groben Zonierung auf eine feinere Differenzierung der Parameter gibt es zwei unterschiedliche Vorgehensweisen:
Im Allgemeinen sind die Ergebnisse der Optimierung bei Verwendung von Zonen mit nur einem Parameter ( konstante Parameter innerhalb der Zonen) leichter zu interpretieren. Werden Zonen mit mehreren Parametern verwendet, müssen die Ergebnisse der Optimierung auch im Hinblick auf den verwendeten Interpolationsalgorithmus ausgewertet werden. Die Optimierung ist dann zusätzlich anfällig gegenüber Schwächen im verwendeten Interpolationsalgorithmus. Dies sind z.B. Über- bzw. Unterschwingen bei Gauß und Kriging oder die Tendenz zu lokalen Extrema in den Interpolationspunkten bei Verwendung der Abstandswichtung.
Auswertung der Sensitivitäten
Die inverse Modellierung fordert vom Anwender ständig eine Überprüfung der Modellvorstellung. Eine Auswertung der Sensitivitäten am Ende jedes inversen Modellierungslaufs liefert hierzu viele wichtige Informationen:

Modellbereiche, in denen zu wenige Informationen vorliegen, können erkannt werden:

kritische und unkritische Parameter:

Falsche Modellannahmen:
Einschränkungen für die inverse Modellierung